Morbus Basedow (Graves-Krankheit)

Der Morbus Basedow, auch bekannt als Graves Krankheit, ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Schilddrüsenüberfunktion führt. Die Erkrankung betrifft in der Schweiz etwa 3% der Bevölkerung, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

Beschwerden

Die Beschwerden des Morbus Basedow können vielfältig sein, darunter Gewichtsabnahme, innere Unruhe, Zittern, Herzklopfen, häufiger Stuhlgang, Haarausfall und Hitzewallungen. Bei etwa einem Drittel der Patienten sind auch die Augen betroffen, was zu einer Schwellung führen kann, die die Augen nach vorne drückt. Dies kann zu gereizten Augen sowie im Extremfall zu Sehstörungen und Doppelbildern führen.

Ursachen

Die genauen Ursachen des Morbus Basedow sind unbekannt, aber es wird vermutet, dass Stress, Virusinfektionen oder andere Umwelteinflüsse bei genetisch veranlagten Menschen eine chronische Immunreaktion auslösen. Dabei stimuliert das Immunsystem über TSH-Rezeptor-Antikörper die Schilddrüse zur Hormonüberproduktion.

Vorbeugung

Es gibt keine spezifischen Massnahmen zur Vorbeugung des Morbus Basedow. Raucher sollten jedoch aufhören, da Rauchen ein deutlicher Risikofaktor für eine Augenbeteiligung ist.

Behandlung

Es gibt drei Therapieoptionen für den Morbus Basedow: Medikamente, Radiojodtherapie und Operation. Welche Therapie bevorzugt wird, hängt von der individuellen Situation ab. Die Medikamente Carbimazol und Propylthiouracil hemmen die Schilddrüsenhormonproduktion. Die Therapiedauer beträgt üblicherweise etwa 18 Monate. Die Chance, durch diese Therapie geheilt zu werden, liegt bei etwa 40%. Schwere Nebenwirkungen sind äußerst selten, aber bei Warnsymptomen wie Fieber über 38,5° C, Halsschmerzen oder Gelbsucht müssen Patienten umgehend einen Arzt kontaktieren.

Schwangerschaft

Wenn eine Schwangerschaft geplant ist und ein Morbus Basedow bekannt ist, sollte dies mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Aufgrund des erhöhten Missbildungsrisikos der genannten Medikamente in der Schwangerschaft wird üblicherweise eine Operation oder Radiojodtherapie empfohlen. Nach einer Radiojodtherapie sollten Patientinnen 6 Monate mit einer Schwangerschaft warten. Wenn eine Schwangerschaft eintritt, sollte zügig der behandelnde Arzt informiert werden.